Mittwoch, 6. August 2014

Zu Gast im... Tasty Leaf (Nürnberg)





Laktosefrei, allergikerfreundlich, vegan, regional, bio, saisonal, frisch - und noch dazu eine kleine Bilderausstellung. Klingt auf's erste Mal lesen gewöhnungsbedürftig und sehr alternativ.

Mit einer etwas schwammigen Vorstellung machte ich mich also auf den Weg in's Tasty Leaf bzw. die Nürnberger Innenstadt, um kurz darauf ein weiteres Mal festzustellen, dass Großstadt und Auto keine sinnvolle Kombination darstellen.
Vor dem Gebäude gibt es zwar Parkplätze, diese sind in die eine Richtung allerdings nur für Bewohner mit Parkausweis vorgesehen und in die andere Richtung gnadenlos belegt.

Nach kurzer Suche stand ich dann bereits vor dem Gebäude, das sogar ein paar schattige Außenplätze bereit hält. Der Temperatur wegen entschied ich mich für einen Innenplatz am Fenster  - und war erst einmal überrascht und gleichzeitig erstaunt über die liebevolle Einrichtung: Modern, clean, ''grün'' - aber trotzdem gemütlich und mit einem einzigartigen Fokus auf Details; und die perfekt zum Konzept passende Bilderausstellung der ''Herbivores'' von Roland Straller. Eine ebenfalls richtig gute Sache: Hunde sind willkommen - es gibt sogar einen Wassernapf!

Sogleich wurde ich vom Inhaber und Service Chef Mike begrüßt - herzlich, aber nicht aufdringlich. In der Küche zaubert übrigens Angi, die offensichtlich nicht nur eine sehr, sehr gute Köchin ist, sondern auch Mike's Frau und damit die andere Hälfte des kleinen Familienbetriebes.

Mike erklärte mir sehr geduldig die Karte, die Mittags aus einem Menü besteht und sich Business Lunch nennt, á la carte gibt es ab 17.30 Uhr. Alle Zutaten sind rein pflanzlich und jedes Gericht wird frisch zubereitet.
Da ich ohnehin so viel wie möglich probieren wollte, entschied ich mich also für das Menü, bestehend aus einer Tomaten-Kokos-Cremesuppe, einem Honigmelone-Räuchertofu-Sesam-Wrap und einem feinen Schokopudding zum Nachtisch. Was das kostet, so ganz auf Qualität bedacht? Habe ich mich auch gefragt und mit dem Schlimmsten gerechnet, jedoch:


 9,50 Euro. Alles zusammen. Drei Gänge!


Dazu habe ich mir ein - meiner Meinung nach - recht exotisches Getränk bestellt: Gekko Mate. Wer Mate mag (und ich glaube ich gehöre seit heute auch zu diesen Menschen), der sollte sich unbedingt eine Flasche gönnen.

Jetzt aber zum Wesentlichen, oder? Wie hat's geschmeckt?


Die Suppe war einfach nur unheimlich lecker. Kein Vergleich zu dem, was aus der Tüte kommt und garantiert selbstgemacht, sogar mit frischen Tomatenstückchen. Auch wenn ich kein großer Fan von 'Obst-mit-Gemüse-mischen' bin, hat mir die leichte Kokossüße wirklich gut geschmeckt, die Suppe war perfekt gewürzt und absolut nicht fad. Am Liebsten hätte ich mir noch eine Portion nachbestellt, da die Schale aber ohnehin nicht gerade knapp gefüllt war, verschob ich das für's Erste auf nach dem Nachtisch.

Mike zeigte sich als aufmerksamer Gastgeber und brachte das Hauptgericht   (meinen Wrap) ohne große Wartezeit und mit einem kostenlosen Lächeln an den Tisch; Lächeln finde ich übrigens ganz wichtig, es gibt für mich im Service fast nichts Schlimmeres, als pflichtmäßig abgefertigt zu werden.
Die Portion war genau richtig bemessen, besonders gut gefiel mir die Präsentation: Wieder auf einem blattförmigen Teller, locker mit bunten Blüten bestreut und mit einem 'Zahnstocher' aus echtem Holz zusammengesteckt. Der Salat war frisch und knackig - viel kann man dabei aber eh nicht falsch machen. Der Wrap dafür hat mich trotz meiner anfänglichen Skepsis so richtig überzeugt: Honigmelone und Räuchertofu passen wunderbar zusammen, auch hier wurde mutig, aber nicht übertrieben gewürzt. Diesen Wrap hat Chef Mike übrigens selbst entwickelt, er läuft als Mike's Wochenspecial.


Obwohl ich eigentlich schon richtig satt von den ersten Gängen war, folgte nun die Krönung eines jeden Menüs: mein Dessert.
''Veganer Pudding - das schmeckt doch sicher nur nach Sojamilch'', dachte ich und wurde auch hier nochmals eines Besseren belehrt. Nicht zu süß, aber dafür sehr mild und Kakao-lastig (ECHTER Kakao!) im Geschmack bildete die kleine Sünde den Abschluss meines Besuchs im Tasty Leaf - meine aufgeschobene zweite Portion Suppe habe ich dann aber leider nicht mehr geschafft.

Abschließend muss ich zugeben, dass meine Vorurteile - ja fast schon Befürchtungen - bezüglich veganen Essens in dieser Location lächerlich unbegründet waren. Trotz meiner nicht unbedingt seriösen Erscheinung habe ich nicht einen schrägen Blick geerntet (hier würde ich defintiv auch mit meinem Motorrad einkehren, obwohl der 'Bikers Welcome' Aufkleber fehlt höhö), der Service ist vorbildlich, das Essen außergewöhnlich und lecker, Preis- und Leistung stimmen und man merkt auf jedem Quadratmeter die Liebe zum Detail. Selbst die Toiletten sind hübsch dekoriert und sauber.

Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir für das Tasty Leaf in der Bogenstraße 43 (Nürnberg) - im Internet zu finden unter www.tasty-leaf.de

















3 Kommentare:

  1. Da gehe ich auch sehr gerne hin :)

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  2. Besser und ehrlicher hätte ich es nicht schreiben können. Das tasty leaf ist 1a ! Ich war nun bereits 5x zum Essen dort, sowohl mittags als auch abends, und jedes mal begeisterte mich die Natürlichkeit der Speisen und die wirklich besonders schmackhafte, nicht übertriebene, sondern in sich geschmacklich perfekt abgerundete Zubereitung. Der herzliche und aufmerksame Service von Mike, der sich persönliche Essenseigenheiten/-probleme der Gäste merkt und darauf eingeht, ist erfrischend.
    Und DAS alles schreibe ich, der weder ein Veganer ist noch irgendeine Unverträglichkeit hat, aber echte natürliche Zubereitung von Speisen und frisches Ambiente schätzt.

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  3. Liebe Cookiehunter!
    Genauso jemanden wie Sie habe ich gesucht für meine neue "getestet"-Rubrik auf z.B. http://nuernberg-mittagsangebote.de oder http://erlangen-regional.de !!! Bitte mal via "Kontakt" dort melden oder über vitool.de Lieben Dank ich freue mich und weiter so! Thomas

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